2000 bis 2009

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Essen. Ein unscheinbares Reihenhaus im Essener Norden ist der Schauplatz eines Verbrechens. Davon ist Burkhard Klein, Todesermittler der Kriminalpolizei, inzwischen überzeugt. Es war der 6. August 2000, als die damals 19 Jahre alte Bianca Blömeke spurlos verschwand. Seither gibt es kein Lebenszeichen von der jungen Mutter, keinen Anruf bei ihrer Familie, ihrem Lebensgefährten oder Freunden. Nachbarn hörten am Nachmittag einen Streit der beiden jungen Leute, die mit ihrem gemeinsamen Kind in dieser Wohnung lebten. Seit über drei Jahren lebt die Mutter Erika Kirchner mit der Ungewissheit. Am Morgen hatte sie ihre Tochter zum letzten Mal gesehen. Um 14.45 Uhr sprach sie noch einmal mit Bianca, auch über deren schwierige Partnerschaft. Was aber geschah dann in der Wohnung in der Vogelheimer Straße? Daß Bianca einfach nach dem Streit fortgegangen ist, glaubt Erika Kirchner nicht. Sie ist sicher, daß sich ihre Tochter gemeldet hätte. Und nicht nur ihre Kleidung ist vollständig in der Wohnung geblieben: Bianca hat nichts mitgenommen – und sogar ihr Kind allein gelassen!
Bianca Blömeke hatte das Kind im Januar 2000 bekommen. Heute lebt der Junge bei einer Pflegefamilie. Sein Vater, der letzte, der Bianca lebend gesehen hat, ist wegen eines anderen Delikts in Haft. Erst Wochen nach dem Verschwinden der jungen Frau glaubt die Polizei auch nicht mehr, daß Bianca Blömeke einfach nur fortgegangen ist. Die Mordkommission nahm die Ermittlungen auf. Der Ziegelteich im Stadtteil Vogelheim und der Park wurden abgesucht. Ohne Ergebnis. Auch am Rhein-Herne Kanal starteten die Ermittler eine große Suchaktion. Es wäre leicht möglich hier eine Leiche verschwinden zu lassen. Entweder im Wasser oder aber auch im Unterholz der teilweise dicht bewachsenen Uferregion. Aber Bianca bleibt verschwunden. Einige Hinweise, wonach sie noch lebend gesehen worden sein soll, stellten sich als falsch heraus. Seit Anfang 2001 ermitteln Burkhard Klein und seine Kollegen wegen Totschlags. Hoffnung, sie noch lebend zu finden, hat Klein nicht mehr – ein Fall ohne Leiche. In der Wohnung gab es keine Spuren mehr. Sie war neu vermietet worden, die Hinweise waren längst verwischt. Und so bleiben vom Leben der Vermissten derzeit nur die Fotos, die ihre Mutter seit ihrer Geburt gesammelt hat: Biancas Taufe, Bianca in der Uniform eines Fanfarenzugs, die junge lebensfrohe Frau kurz vor ihrem Verschwinden. In den Akten der Polizei befindet sich ein Brief ihres Lebensgefährten. Der Wunsch nach einer heilen Familie mit ihr und dem Kleinen, Hoffnung in dem Satz: Was meinst Du wie glücklich ich war, als wir sagten, wir wollen nächstes Jahr heiraten… Burkhard Klein wird die Akte Bianca Blömeke immer in Griffnähe haben. Vielleicht kommt ja doch noch der entscheidende Hinweis auf das Schicksal der jungen Mutter.
Beschreibung von Bianca Blömeke:
Haarfarbe rot-braun (im Jahr 2000 blond getönt), Augenfarbe blau, Größe ca. 1,65 Meter, Gewicht ca. 45 Kilo.
Besondere Merkmale:
Blinddarmnarbe, Narbe unter dem Kinn, Bauchnabelpiercing, an der rechten Schulter Tattoo des Zauberers Merlin.

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Hannover. Inka Köntges (29) will mit dem Fahrrad durch die Eilenriede, den Stadtwald von Hannover, zu ihrer Arbeitsstelle an der Medizinischen Hochschule (MHH) fahren. Seit dem 10. August 2000 fehlt von ihr jede Spur. Nach Aussage ihres Mannes Marc verließ sie am Tag ihres Verschwindens um etwa 8 Uhr die Wohnung in der Bronsartstraße. Merkwürdig ist, daß sie am hellichten Tag in der Eilenriede samt Fahrrad verschwunden ist, ohne von irgendjemand gesehen zu werden.
Alle Ermittlungen der Polizei egal in welcher Richtung verliefen im Sande. Daher hat die Familie irgendwann einen Schlusstrich für sich gezogen und nach mehr als zwölf Jahren nach dem Verschollenheitsgesetz die Biologin für tot erklärt.

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Augsburg. Seit dem 28. Oktober 2000 wird Lothar Leopold Demel vermisst. Er befand sich zuletzt mit einem Freund auf dem Weg von Traunstein, wo er einen Schießsportwettbewerb besuchte, nach Heidenheim.
Demel wohnte damals mit seiner Lebensgefährtin und einem gemeinsamen sechs Jahre alten Sohn in Großkuchen, einem Stadtteil von Heidenheim.
Am Samstag, 28. Oktober 2000, saß er als Beifahrer im Auto seines Freundes auf der Rückfahrt von Traunstein. Ohne erkennbaren Grund soll Demel dann von seinem Freund verlangt haben, ihn in Augsburg am Königsplatz aus dem Fahrzeug aussteigen zu lassen und ihn dort am nächsten Morgen wieder abzuholen.
Hierzu kam es jedoch nicht, da Demel nicht zum vereinbarten Treffpunkt erschien. Am Tag seines Verschwindens hatte er sein Handy dabei, eine Ortung ist aber nicht möglich. Seitdem ist er wie vom Erdboden verschluckt.

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Berlin. Auch der Fall Sandra Wißmann (12) ist nicht zu den Akten gelegt. Sandra ist ein zuverlässiges Kind, sie hat drei Geschwister und lebt in einem glücklichen Elternhaus. Am 28. November 2000 ist die 12jährige Sandra Wißmann mit ihrer Mutter in Kreuzberg unterwegs. Am Kottbusser Damm/Ecke Böckhstraße gehen Mutter und Tochter getrennte Wege. Sandra will zu Karstadt am Hermannplatz, 500 Meter entfernt, um ihr ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Da ihre Mutter in zwei Tagen 31 Jahre alt wird, will sie eine Überraschung besorgen. Ein kurzer, alltäglicher Abschied um 15 Uhr. Seitdem hat Mutter Miriam ihre Tochter nie wieder gesehen. Um 16.40 Uhr wird Sandra von Schulfreunden noch einmal auf der anderen Seite des Kottbusser Damms/Ecke Bürknerstraße gesehen. Danach verliert sich ihre Spur.
Personenbeschreibung:
Ca. 1,60 Meter groß, zierliche, sportliche Figur, braune Augen, lange dunkelblonde Haare.
Bekleidet war sie mit einer schwarzen Jeans, einen dunkelbraunen bordeaux-schwarz gemusterten Pullover, eine blaue halblange Wintersteppjacke und schwarze Stiefel.
Bis heute ist ungeklärt, was nach 16.40 Uhr vorgefallen ist. Auch ein Beitrag in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst bringt keinen Durchbruch. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes führten zu keinen konkreten Anhaltspunkten auf das Schicksal des Mädchens. Es wird davon ausgegangen, daß Sandra Wißmann Opfer eines Kapitalverbrechens wurde.
Durch den Polizeipräsidenten in Berlin ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt worden. Die Belohnung ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Die Verteilung findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt.
Die Fragen der Ermittler an die Bevölkerung:
Wer hat Sandra Wißmann am bzw. nach Dienstag, den 28. November 2000, um 16.30 Uhr, gesehen?
Wer kann Angaben zu den Umständen ihres Verschwindens machen?
Wer kann Angaben zum evtl. jetzigen Aufenthaltsort des Mädchens machen?
Wer hat damals auffällige Beobachtungen im Bereich Kreuzberg (z.B. verdächtiges Ansprechen von Kindern) gemacht?
Hinweise nimmt die 5. Mordkommission des Landeskriminalamts unter der Rufnummer (030) 4664-911500 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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Ueckermünde. Seit dem 15. Dezember 2000 ist Jan Erstling (16) verschwunden. An jenem Freitag war Jan von seinem letzten Praktikumstag in einem Restaurant, zehn Fahrrad-Minuten vom Haus der Eltern entfernt, nicht zurück gekommen. Gegen 20 Uhr habe sie die Gaststätte angerufen, berichtet die Mutter Karina Erstling. Sie habe immer befürchtet, daß Jan etwas anstellen könnte. Er war kein Musterknabe. Mit einem Kumpel war er auf einem geklauten Moped ohne Führerschein erwischt worden und er hatte mal in einen Kiosk eingebrochen. Den Kiosk-Schaden habe er wiedergutgemacht. Für die Geschichte mit dem Moped wurde Jan gerügt.
Im Berufsförderzentrum Torgelow sollte er den Hauptschulabschluss nachholen. Mutter und Vater – sie arbeitet als Friseuse, er ist Installateur – machen sich heute Vorwürfe: Sie haben viel mit dem Sohn geschimpft, ihn auch mal geschlagen. Zwei Mal ist Jan abgehauen, als es Zeugnisse gab, aber von allein wiedergekommen. Er sei leicht beeinflussbar, im Guten wie im Schlechten, sagt seine Mutter. An jenem 15. Dezember erfuhr die besorgte Mutter nur, daß Jan um 17.50 Uhr Feierabend gemacht hatte.
Personenbeschreibung:
Größe 1,78 Meter, blonde Haare.
Bekleidet war er mit einer dunkellila Lederjacke, Jeans und Sportschuhe Marke New Balance. Er bewegte sich mit einem grün-schwarzen Herrenrad mit schwarzen Schutzblechen.
Zuletzt wurde er bei Pommernmühle in Ueckermünde gesehen.

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Bergen/Dumme. Am 1. Januar 2001 hat sich Katrin Konert heimlich mit ihrem 15 Jahre älteren Freund in seiner Wohnung in Bergen im Landkreis Lüchow-Dannenberg getroffen. Am frühen Abend des 1. Januar 2001 verlässt die damals 15jährige Katrin Konert die Wohnung ihres Freundes. Per Telefon und SMS versucht sie eine Mitfahrgelegenheit ins 13 Kilometer entfernte Groß-Gaddau zu organisieren – ihr Freund besitzt kein Auto. An dem Abend regnet es, es ist kalt, die Straßen sind spiegelglatt. So macht sie sich um 18.55 Uhr zur Bushaltestelle in Bergen auf. Mehrere Zeugen sehen das Mädchen an diesem Abend, doch es kommt nie zu Hause an. Der Bus fährt um 19.30 Uhr ohne sie los. Wo aber ist Katrin?
Die Polizei überprüft Freunde, Bekannte und Nachbarn, fahndet nach dem Fahrer eines dunklen Pkw, verfolgt Spuren ins Rotlichtmilieu und zu einer Sekte in Bergen. Die Ermittler suchen die vielen Teiche, Wald- und Moorgebiete in der Umgebung ab, die zwischen den beiden Hauptstraßen zwischen Bergen und Groß Gaddau liegen. Doch jeder Hinweis, jede vermeintliche Spur, führen ins Nichts.
Man wartet und hofft. Wartet, hofft. Jeden Tag: warten, hoffen, sagt Dennis Konert, der Bruder. Er wartet und hofft seit Jahren auf ein Lebenszeichen seiner Schwester. Auf neue Hinweise. Oder, immerhin, auf die traurige Gewissheit. Bisher allerdings vergebens.
Mittlerweile gehen die Ermittler von einem Törungsdelikt aus, denn die Suche bleibt ergebnislos. Jahrelang suchen die Ermittler nach der damals 15jährigen. Ende 2018 wird der Fall neu aufgerollt.
Es wird eine neu besetzte Ermittlungsgruppe (EG) der Kriminalpolizei eingesetzt. Wir wollen den Fall nochmals komplett aufrollen, kündigt Annegret Dau-Rödel, neue Leiterin der EG Konert den Neustart an. Dabei prüfen wir auch Hypothesen, die möglicherweise bislang nicht oder nur wenig betrachtet wurden. Dafür schlagen die Beamten auch bei den Ermittlungen neue Wege ein: Sie setzen ein Hinweisportal für anonyme Tippgeber auf, sind mit einer mobilen Wache vor Ort, starten eine Flugblattaktion und befragen Anwohner.
Mit Erfolg, so scheint es. Die Ermittler bekommen insgesamt 90 Hinweise, einige seien vielversprechend. Einer ist es ganz besonders: Ein anonymer – aber laut einem Polizeisprecher sehr konkreter – Hinweis lässt die Ermittler vermuten, daß der Leichnam der damals 15jährigen in einem Waldstück bei Bergen vergraben sein könnte. An der Bushaltestelle in Bergen, wo Katrin in der besagten Nacht den Bus nehmen wollte, befand sich ein mit Kreide geschriebener Hinweis. Die Grabungsarbeiten begannen unverzüglich. Spürhunde, Infrarot-Sonden, Drohnen kamen bei der Suche in einem ein Hektar großen Waldstück zum Einsatz. Nach zwei Tagen stellen die Ermittler die Suche ergebnislos ein. Wieder nichts.
Doch die Beamten geben nicht auf. In den kommenden Wochen wollen sie weiteren Spuren nachgehen. Ich glaube, daß wir den Täter bereits in unseren Akten haben, sagte die EG Konert-Leiterin Dau-Rödel. Zur Aufklärung des Falls wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt.
Hinweise zum Vermisstenfall Katrin Konert nimmt die Polizei – auch anonym – unter der Telefonnummer (05847) 1220 oder unter eg-konert@pk-luechow.polizei.niedersachsen.de entgegen.

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Saarbrücken. Am 30. September 2001 verschwand der damals fünf Jahre alte Pascal Zimmer im Saarbrücker Stadtteil Burbach. Ein hübscher, etwas schmächtiger Junge, 1,20 Meter groß, 18 Kilogramm schwer, mit blonden Haaren, braunen Augen und einer Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen. Als der Junge an jenem Kirmestag abends nicht nach Hause kommt, ist Sigrid Hübner eine der ersten, die davon erfährt. Pascals Tante sitzt mit ihrem Mann und Freunden zusammen, als gegen 20 Uhr das Handy klingelt. Es ist ihre ältere Schwester, Sonja Zimmer: "Du, Pascal ist immer noch nicht nach Hause gekommen. Kannst du nicht kommen?"
Als der Anruf kommt, setzt sich die damals 38jährige ins Auto und fährt ins benachbarte Burbach. An jenem Sonntag steigt dort das jährliche Oktoberfest, nur wenige hundert Meter von der mehrspurigen Straße entfernt, an der Pascal mit seinen Eltern wohnt.
Der Junge war am Nachmittag, wie so oft, mit seinem gelb-blauen Kinderrad unterwegs; seinen Helm findet Mutter Sonja abends im Hof. Sigrid Hübners erster Gedanke: Der Junge ist mit jemandem zu dem Volksfest gegangen und hat die Zeit vergessen. Ich hab‘ mir also ein Foto von Pascal geben lassen und bin zuerst zur Kirmes, um die Schausteller zu fragen, ob sie ihn vielleicht gesehen haben. Die Polizei kann später den Tag des Jungen rekonstruieren. Demnach wurde er zuletzt auf der Kirmes gesehen, wo ihm eine Budenbesitzerin einen Luftballon schenkte. Danach verschwand er in Richtung eines weniger belebten Nebenausgangs. Bis in die Nacht suchen die Angehörigen und die Polizei die Burbacher Straßen ab, durchkämmen das Gestrüpp der nahen Bahngleise. Vergebens.
Daraufhin wurde die Soko Hütte eingerichtet, die jedoch trotz hunderter Zeugenaussagen den Jungen nicht finden konnte.
Im Herbst 2001 beginnen die Ermittler damit, Pascals familiären Hintergrund zu durchleuchten. Die Mutter: Sonja Zimmer, ausgebildete Hauswirtschafterin mit Hauptschulabschluss, übergewichtig und schwer krank, arbeitslos. Pascal war ihr einziges Kind. Der Vater: Heinz Coen, Sonja Zimmers Lebensgefährte, Hilfsarbeiter, vorbestraft, ebenfalls gesundheitlich angeschlagen und alkoholabhängig. Aus einer zerbrochenen Ehe hat er zwei Töchter, die oft mit Pascal spielten. Gegen die beiden Mädchen richtet sich Mitte Oktober 2001 der erste Verdacht.
Der Verdacht richtete sich zunächst gegen die 18jährige Stiefschwester, nachdem deren jüngere Schwester aussagte, die ältere Schwester habe Pascal nach einem Streit mit einer Schaufel erschlagen und ihr die Tat gestanden. Das Mädchen widerrief diese Aussage jedoch; noch vor Auftakt des eigentlichen Pascal-Prozesses klagte die damals 15jährige gegen die ermittelnden Beamten. Diese hätten sie mittels physischer Gewaltanwendung gezwungen, diese Aussage zu widerrufen, um stattdessen als zweite Version von einem Mann zu berichten, der Pascal am Tage seines Verschwindens im Auto mitgenommen habe. Das Verfahren wegen Körperverletzung und Aussageerpressung wurde eingestellt, da die beschuldigten Beamten aussagten, das Mädchen habe lediglich einen unbeabsichtigten Unfall gehabt, während die Zeugin beteuerte, auch von ihrer älteren Schwester, die von ihr des Totschlags an Pascal bezichtigt worden war, zu der Version mit dem Mann im Auto gedrängt worden zu sein. Während des eigentlichen Pascal-Prozesses, als es nur noch um ihre erste Aussage ging, wonach ihre ältere Schwester Pascal erschlagen haben sollte, widerrief sie diese Aussage wieder und verwies auf das Drängen der bezichtigten älteren Schwester, sie nicht weiter zu beschuldigen.
Insgesamt waren in den damaligen Fällen der Kindesmisshandlung weitere zwölf Angeklagte – erwachsene Frauen und Männer – beteiligt, die sich an mehreren Kindern vergingen. Die Angeklagten belasteten sich gegenseitig und widerriefen ihre Aussagen vor Gericht. Sonstige Beweise gab es nicht: weder wurde Pascal Zimmers Leiche noch das Fahrrad, mit dem er am Tag seines Verschwindens unterwegs war, gefunden. Auch konnten an der Matratze in der Tosa-Klause, auf der der Junge vergewaltigt worden sein soll, keine Haare, Blut- oder Spermaspuren entdeckt werden.
Am 23. August 2007 forderte der Oberstaatsanwalt in seinem Plädoyer für elf der Angeklagten Freiheitsstrafen, in fünf Fällen davon lebenslang; einer der Angeklagten sei freizusprechen. Die Verteidiger plädierten durchweg auf Freispruch. Die Angeklagten hatten am 31. August 2007 das letzte Wort und beteuerten erneut ihre Unschuld. Nach 147 Verhandlungstagen und 294 Zeugenvernehmungen wurden alle zwölf Angeklagten am 7. September 2007 freigesprochen.

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Mühlhausen. Seit 25. Oktober 2001 wird Benjamin (15) vermisst. Benjamin ist behindert, er leidet an Epilepsie. Er war am 25. Oktober mit einer Jugendgruppe vom Institut Eckwälden in den Wäldern oberhalb von Bad Boll/Eckwälden (Kreis Göppingen) unterwegs, als er verschwand. Zuletzt gesehen wurde er im Ort Mühlhausen (Nähe Autobahn A5 Stuttgart – Ulm).
Personenbeschreibung:
Er war zum Zeitpunkt des Verschwindens 15 Jahre alt, hat blaugraue Augen (Brillenträger) und ist ca. 1,74 Meter groß und ca. 60 Kilogramm schwer. Bekleidet war er mit einer olivgrünen Jacke mit Leuchtstreifen und schwarzen Rohrstiefeln.
Wer den Jungen sieht, sollte ihn nicht aus der Ferne rufen oder schnell auf ihn zulaufen, da er Angst hat und davonläuft. Besser ist es, sich langsam ihm nähern, dann versuchen ihn zu ergreifen und bei ihm bleiben, bis die Polizei ihn abholt.
Wenn Sie Benjamin Schneider gesehen oder etwas über ihn gehört haben, wenden Sie sich bitte an die zuständige Polizeidienstelle in Göppingen unter Telefon (07161) 632050 oder jede andere Polizeidienststelle.

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Nürnberg. Seit 20. Februar 2002 wird die 16jährige Natascha Stanojevic aus Nürnberg vermisst. Das Mädchen verließ an diesem Tag gegen 16.45 Uhr ihre Arbeitsstelle in einer Firma im Norden Nürnbergs und kehrte bis in die Abendstunden nicht in die elterliche Wohnung zurück. In der Nacht gegen 0.20 Uhr, meldete sich das Mädchen das letzte Mal telefonisch bei ihren Eltern.
Diese erstatteten aus Sorge um ihre Tochter nun eine Vermisstenanzeige bei der Kriminalpolizei in Nürnberg. Die bisherigen Ermittlungen ergaben noch keine konkreten Hinweise auf den Aufenthalt des Mädchens.
Die Kriminalpolizei bittet daher um Mithilfe bei der Suche nach dem Mädchen und hat folgende Fragen:
Wer hat die Vermisste nach dem 20. Februar 2002 noch gesehen oder gesprochen?
Wer hat ihr möglicherweise Unterkunft gewährt oder weiter geholfen?
Wer kann sonstige Beobachtungen mitteilen, die mit dem Vermisstenfall in Zusammenhang stehen könnten?
Personenbeschreibung:
Ca. 1,55 Meter groß, schlank, scheinbares Alter 20 Jahre, lange schwarz-gelockte Haare, braune Augen, südländischer Typ, spricht fränkischen Dialekt.
Bekleidung: schwarzer knielanger Ledermantel, dunkler Pullover, Bluejeans, rote Turnschuhe mit seitlicher Aufschrift Camel. Mit sich führt sie eine kleine schwarze Stoffhandtasche, in der sich etwas Bargeld sowie ihr Ausweis und ihre Hausschlüssel befinden.
Sachdienliche Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst in Nürnberg unter der Telefonnummer (0911) 211-3333 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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Berlin. Seit dem 4. Juli 2002 ist die 23jährige Katharina Renner aus Kreuzberg verschwunden. Alle Nachforschungen der Polizei nach der jungen Frau und zweifachen Mutter waren bisher vergebens.
Ihre Mutter hat aber herausgefunden, mit wem die junge Frau am 3. Juli verabredet war. In der Wohnung ihrer Tochter fand sie ein Foto des Mannes. Er ist ihr vom Sehen bekannt. Seine Identität konnte bislang nicht geklärt werden.
Bis zu ihrem Verschwinden hatte Katharina Renner – eine junge Frau ohne festen Job – ein unauffälliges Leben geführt. Sie lebte in einer kleinen Wohnung an der Hedemannstraße. Im Jahr 2000 hatte sie einen Libanesen geheiratet. Er ist Vater ihres Sohns. Doch die Beziehung funktionierte nicht. Zuletzt hatte Katharina Renner einige Monate alleine mit ihren Kindern gelebt, dem kleinen Jungen und ihrer drei Jahre alten Tochter aus einer früheren Beziehung.
Und nun haftet das Foto von Katharina Renner an einer Akte der Kripo-Vermisstenstelle. An diesem Tag packte sie einen kleinen Rucksack und verließ ihre Kreuzberger Wohnung. Sonderbar: Sämtliche Papiere ließ sie zurück. Und auch ihre Kinder. Das Baby brachte sie beim Vater unter, die Tochter bei ihrer Mutter. Seitdem hat ihre Familie die 23jährige nicht mehr gesehen.
Möglicherweise ist die junge Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Deshalb bittet die Kripo um Hilfe und fragt:
Wer ist der Mann, welche Rolle spielt er in dem Kriminalfall?
Ist er Täter, Zeuge?
Oder ist er der Geliebte, mit dem die Tochter ein neues Leben begonnen hat?
Wer kennt den Mann, wer kann Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen?
Wer hat Katharina Renner nach dem 4. Juli gesehen oder gesprochen?
Wer kann Angaben zu Begleitpersonen machen?
Hinweise nimmt die Vermisstenstelle der Polizei unter Telefon 699-327289 entgegen.

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Berlin-Wilmersdorf. Jurema de Andrade Seabra (13) fuhr am 8. September 2003, nach Besuch der Rudolf Diesel-Oberschule, mit der U-Bahn, Linie 9 von der Berlinerstraße in Richtung Seestraße. Gegen 15.00 Uhr stieg sie am Bahnhof Turmstraße aus. Sie verließ den Bahnhof in unbekannte Richtung. Seit dem fehlt jede Spur von Jurema.
Personenbeschreibung:
Ca. 1,70 Meter groß, mittellange schwarze Haare, braune Augen.
Bekleidet war sie mit einer dreiviertellangen weißen Stoffhose, hellblaues T-Shirt, einen hellblauen Pullover und weiße Nike-Turnschuhe. Außerdem trug Jurema einen schwarzen Rucksack bei sich.
Wenn Sie Jurema gesehen haben und etwas über Jurema gehört haben, wenn Sie Angaben zu Jurema’s Verschwinden machen können und Angaben zu Jurema’s derzeitigem Aufenthaltsort machen können, oder sonstige Hinweise geben können, so wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an eine Polizeidienststelle oder an die Initiative Vermisste Kinder-Hotline: (0800) 0049110.

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Thale. Der 21. September 2003 ist ein sonniger Herbsttag. Der Kirchenchor Hahnenklee will das schöne Wetter nutzen – und fährt in den Ostharz. Letzte Station der Tagestour ist am späten Nachmittag die Roßtrappe bei Thale (Landkreis Quedlinburg). Auf dem berühmten Aussichtsfelsen entsteht um 16.21 Uhr das letzte Foto von Georg Amtsberg (70).
Amtsberg steht am Geländer und fotografiert hinab ins Bodetal. Die ersten der Gruppe machen sich auf den Rückweg zum Parkplatz. Auch Georg Amtsberg sollte dorthin zurückkehren. Ein Nachzügler kann sich später nicht erinnern, seinem Sangesbruder unterwegs begegnet zu sein. Niemanden ist an diesem Tag irgendetwas Merkwürdiges an dem 70jährigen aufgefallen. Amtsberg war das, was man einen rüstigen, unternehmungslustigen Rentner nennt. Gern draußen, drahtig, ein sportlich wirkender Typ.
Als er nicht wie abgesprochen am Auto erscheint, sucht die Gruppe nach ihm. Vergebens. Um 20 Uhr wird die Polizei verständigt, wenig später rückt die Bergwacht aus. Es ist schon dunkel, als die Retter eintreffen, das schränkt die Suche auf dem schmalen Plateau ein. "In die Felsen konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr steigen," sagt Bergwacht-Chef Jens Kowalewski. "Vielleicht ist er hinter einen Felsbrocken gestürzt," mutmaßt Hans-Joachim Weddeler. Der Hauptkommissar der Halberstädter Polizei hat den Vermisstenfall übernommen. "Hinter einem Felsblock, das könnte schon sein," meint auch Kowalewski.
In den nächsten Tagen fahnden hunderte Polizisten und zivile Retter mit dutzenden Hunden nach dem Vermissten, immer wieder fliegen Hubschrauber. Amtsberg aber bleibt unauffindbar. Fünf Tage nach seinem Verschwinden wird die Suche eingestellt. Dabei war kurzzeitig Hoffnung aufgeflammt: Eine Frau glaubte, den Rentner im wenige Kilometer entfernten Altenbrak gesehen zu haben. Von der Roßtrappe fährt ein Bus dort hin. "Doch warum sollte er den Bus nehmen, wenn die Autos auf dem Parkplatz stehen," fragt Weddeler.
Wo steckt Georg Amtsberg? Vom Weg abkommen ist angesichts der Geländer, die quasi den gesamten Weg auf dem Felsplateau flankieren, nahezu unmöglich. Es gibt keine Krankheit, die Familie ist intakt, Amtsberg lebte mit seiner Frau und einer Tochter in einem villenähnlichen Anwesen in Hahnenklee, das die Familie als Pension betreibt. Auch ein Verbrechen schließt die Polizei aus: Amtsberg war wandern, nicht auf dem Weg zur Bank.
Er hatte keine große Geldsummen dabei und auch keine wertvollen Gegenstände. Sieht man mal von seiner Kamera ab, einer Rollei Prego für rund 130 Euro. Aber vielleicht war es gerade diese Kleinbildkamera, die Amtsberg zum Verhängnis wurde. Vielleicht ist er für einen Schnappschuss über ein Geländer gestiegen. Vielleicht kam es zu einem plötzlichen Versagen der Organe, wie Weddeler nicht ausschließen will. Vielleicht stürzte Amtsberg dann in die Tiefe.
Doch warum wurde die Leiche nicht bei einer erneuten Suche im November gefunden, als ein Hubschrauber noch einmal nach dem Laubfall über dem Bodetal kreiste? Vielleicht gibt es keine Leiche mehr, meint Jens Kowalewski. Weil Tiere sie verschleppt haben. Doch da wäre noch das farbenfrohe Hemd Amtsbergs. Kowalewski zuckt mit den Schultern. Wirklich merkwürdig, findet er. Und auch Kripomann Weddeler spricht von einer ungewöhnlichen Sache.
Amtsberg bleibt verschwunden – zivilrechtlich könnten ihn seine Angehörigen für tot erklären lassen. Doch ein Grab wird es vorerst nicht geben. "Man muss doch jemanden haben für ein Grab," sagt Tochter Babette. Die Vermisstenakte Amtsberg bleibt geöffnet.

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Bremen. In der Nacht vom 8. auf den 9. April 2004 wurde Sybille Lars (39) in der Carl-Goerdeler-Straße in Bremen-Vahr das letzte Mal lebend gesehen. Nach Auskunft einer Bekannten wollte sich die Frau auf den Weg in eine Kneipe am Brüggeweg machen – eine Falschaussage wie man heute weiß. Seitdem fehlt von der Bremerin jede Spur – bis heute.
Es war die Nacht auf Karfreitag, als die damals 39jährige aus Bremen-Horn verschwand. Die Polizei hat erneut in dem Fall ermittelt und sucht nach Zeugen, die einen älteren BMW in der besagten Nacht gesehen haben.
Wohl aber verließ Sybille die Wohnung in der Nacht auf den 9. April nicht allein und wohl auch nicht aus freien Stücken. Ein Mann sei laut der Zeugin am späten Abend in der Wohnung aufgetaucht und habe die Vermisste am Arm gepackt und mitgenommen. Die Zeugin hatte Vorbehalte, ihre damalige Aussage zu revidieren, sagt Arne Belka von der Kriminalpolizei, wir haben erst bei der vierten Vernehmung mithilfe eines Rechtspsychologen die Aussage bekommen, daß sie aus der Wohnung gezogen wurde. Beiden Frauen war der Mann bekannt.
Die Polizei ermittelte daraufhin in seinem Umfeld, durchsuchte im Herbst 2013 mehrere Grundstücke und machte auch sein damaliges Auto ausfindig: eine alte Limousine der Marke BMW, Baujahr 1988. Auffällig an dem Fahrzeug ist die Schwarz-Metallic-Lackierung und die Sonderausstattung – breite Alufelgen und Spoiler. Die Ermittler sind der Ansicht, daß Sybille Lars in der Nacht in dieses Auto gestiegen ist.
Die Kripo-Beamten sind sich sicher, daß die 39jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Wir gehen davon aus, daß sie noch am Abend oder in der Nacht umgebracht wurde, sagt Belka.
Die Bremer Kripo untersuchte das Fahrzeug daraufhin auch auf Spuren. Ein Leichenspürhund schlug im Kofferraum des Fahrzeugs an. Für eine Anklage reicht das aber im Moment nicht, sagt Belka. Die Ermittler wenden sich deshalb an die Medien. Sie hoffen, daß jemand auf den Fall aufmerksam wird, der in der Nacht von 2004 – vielleicht auch unbewusst – etwas beobachtet hat.
Die Bremer Polizei richtet folgende Fragen an die Bevölkerung:
Wer hat Sybille Lars in der Nacht vom 8. auf den 9. April 2004 gesehen oder beobachtet, wie sie in das Fahrzeug gestiegen ist?
Wer kann sich an den schwarz-metallic-lackierten BMW erinnern oder hat ihn an einem Waldstück oder an einem anderen ungewöhnlichen Ort beobachtet?
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Bremen unter dieser Rufnummer (0421) 362-0 entgegen.

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Mazara del Vallo (Italien). Der Vormittag des 1. September 2004 in dem sizilanischen Örtchen Mazara del Vallo verläuft für die Familie von Denise Pipitone (3) wie so viele andere. Die Mutter besuchte einen Informatikkurs, der Vater ging arbeiten und die Oma passte auf das dreijährige Mädchen auf. Denise hat unmittelbar vor dem Haus auf der Straße gespielt, während die Oma das Mittagessen zubereitete.
Dort trifft das kleine Mädchen zufällig auf ihren Cousin und folgt ihm um die Ecke, wo ihre Tante wohnt. Gelbe und beigefarbene Flachdachhäuser prägen das Straßenbild. Von den vielen Balkonen ist das Geschehen auf der Straße gut einsehbar. Gegen 11.45 Uhr sieht ihre Tante das Kind noch einmal, dann will es zurück zu seiner Oma – doch dort kommt Denise nie an.
Es ist der Beginn eines außergewöhnlichen Vermisstenfalls, der bis heute ungelöst ist. Ihr Verschwinden ist so mysteriös, daß sie mittlerweile als italienische Maddie McCann gilt.
Eine große Suchaktion beginnt, Plakate werden aufgehängt. Ein Foto darauf zeigt die Vermisste schüchtern in die Kamera lächelnd, die lockigen Haare sind mit pinkfarbenen Haargummis zu Zöpfen gebunden. Unter ihrem linken Auge prangt ein verblassender Kratzer. Genau dieser fällt am 18. Oktober 2004 einem Bank-Wachmann in Mailand an einem Mädchen auf.
Es ist mit einem Mann, zwei Frauen und anderen Kindern unterwegs, Obwohl es sehr heiß ist, trägt es einen Mantel mit einer Kapuze. Der Mann ruft die Polizei, versucht, mit dem Mädchen ins Gespräch zu kommen, doch die Gruppe verlässt den Ort, bevor die Polizei eintrifft.
Ihm gelingt es aber, mit seinem Handy ein Video zu machen. Darauf ist zu hören, wie die Frau das Mädchen Danàs nennt. Es antwortet in fließendem Italienisch: Wohin bringst du mich? Denises Mutter Piera Maggio ist sich sicher, daß es sich um ihre Tochter handelt. Einen Monat nach dem Verschwinden der Dreijährigen endlich eine heiße Spur.
Es folgt eine Zeit des Hoffen und Bangens, auf Erwartung folgt Enttäuschung. Niemand kann sagen, wohin die Gruppe gegangen ist oder wo sie sich aufhält. Die italienischen Behörden erstellen Bilder, die zeigen, wie Denise mittlerweile aussehen könnte. Immer wieder glauben Augenzeugen, das vermisste Kind in verschiedenen Teilen der Welt gesehen zu haben. Mal wird eine italienische Touristin auf ein Mädchen auf der griechischen Insel Kos aufmerksam, das ihr auf einem Markt in fließendem Italienisch ein Armband verkauft. Mal wird ein Mädchen aus Russland im örtlichen Fernsehen getestet, weil es seine Mutter sucht und der verschwundenen Denise ähnlich sieht. Doch immer ist das Ergebnis negativ.
Zwischendurch geraten die Ex von Denises Vater und deren gemeinsame Tochter, Jessica P., ins Visier der Ermittler. Im Rahmen einer Anhörung soll P. sich verdächtig geäußert haben. Eine Theorie: Ihre Halbschwester sei eifersüchtig auf die kleine Denise gewesen, da sie ihren Vater nun mit ihr teilen müsse. Es wird untersucht, ob sie das Kind an eine Roma-Familie verkauft haben könnte, doch ein Geschworenengericht spricht sie frei.
Wie auch die Eltern von Maddie McCann kämpft Denises Mutter weiter unermüdlich um ihre Tochter – bislang ohne Erfolg.

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Ulm. Den Unterricht am 25. Oktober 2004 in der Anna Essinger-Realschule in Ulm besucht Daniel Eberhardt (15) bis zur letzten Stunde. Dann will er wahrscheinlich mit dem Zug zum Vater, der in Elchingen-Thalfingen lebt. Daniels ehemaliger Basketballtrainer sieht, wie der Junge um 17.29 Uhr in die Regionalbahn in Richtung Heidenheim steigt. Auch während der Fahrt wird Daniel gesehen. Wo er aussteigt, beobachtet allerdings niemand. Fest steht nur: Der ­15jährige kommt beim Vater nicht an.
Daß Daniel verschwunden ist, merken die Eltern erst später. Der Vater denkt, der Sohn sei bei der Mutter; die Mutter wähnt ihn beim Exmann. Als sich diese Annahme bei beiden als Missverständnis entpuppt, alarmiert die Mutter Karola Eberhardt sofort die Polizei. Die Beamten versuchen sie zu beruhigen. Viele Jugendliche verschwänden und tauchten bald darauf wieder auf, sagen sie. Wahrscheinlich wolle Daniel einfach die Nacht zum Tag machen. Aber Daniel taucht nicht wieder auf. Auch am nächsten Tag in der Schule nicht.
Dann, sagt Karola Eberhardt, ging der Horror los. Die Mutter hat einen Nervenzusammenbruch, fast drei Monate kann sie nicht arbeiten. Schlafen geht, wenn überhaupt, nur mit sehr starken Medikamenten. Sie beginnt mehrmals eine Therapie, bricht aber immer wieder ab. Sie glaubt nicht, daß ihr Psychologie hilft. Karola Eberhardt glaubt, daß ihr nur ein Lebenszeichen von Daniel hilft.
Die Ermittler glauben nicht mehr, daß der fast 1,80 Meter große, durchtrainierte Daniel das Opfer eines Verbrechers geworden ist. Sie haben mit Hunden und Hubschraubern Waldstücke durchforstet, in denen sich der Junge manchmal aufgehalten hat. Ohne Ergebnis. Außerdem gibt es eine gesicherte DNA von Daniel. Bisher wurde sie noch bei keinem unbekannten Toten entdeckt. Karola Eberhardt weiß, daß die Polizisten einen Selbstmord ihres Sohnes nicht ausschließen. In seinem Schließfach in der Schule haben die Beamten seinen Geldbeutel samt Papieren gefunden, seine Brille und sein Handy. Nichts, was einer zurücklässt, der von zu Hause ausreißen will. Doch die Mutter kann nicht glauben, daß ihr Daniel sich das Leben genommen hat. Am Ende seines letzten Schultages hatte er sich doch mit dem Techniklehrer über den kurz zuvor durchgenommenen Stoff unterhalten. Jemand, der so aufgeschlossen ist, will doch nicht abschließen, sagt Karola Eberhardt, die wie die Polizei weiß, daß ihr Sohn zunehmend verschlossen war, unter der Trennung seiner Eltern litt und wenig Freunde hatte.
Hinweise bitte an die Kripo Ulm unter Telefon (0731) 1880 erbeten.

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Berlin. Vor 20 Jahren verschwindet der Berliner Reporter Alexander Luchterhandt spurlos, der Fall ist seitdem ein Cold Case. Nun gab es einen neuen Tipp und die Polizei suchte in Wannsee nach einer Leiche. Allerdings ohne Erfolg.
So viel ist bekannt: Alexander Luchterhand arbeitete für mehrere Berliner Medien. Er hörte in seiner Wohnung im 23. Stock eines Hochhauses am Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg den Polizeifunk ab – was heute technisch kaum mehr möglich ist. Auf diese Weise war er früh am Tatort und versorgte so die Journalisten in den Redaktionen mit Informationen.
Außerdem verkaufte er die Informationen, die er illegal durch das Abhören erhielt, teuer an Interessenten, mutmaßlich auch an Kriminelle. Pro Jahr soll er Polizeiquellen zufolge eine Viertelmillion Euro verdient haben.
Sein letzter Tipp ging am 8. Mai 2005 bei einer Berliner Zeitung ein. Er war am Abend in seinem Lieblingsimbiss in Neukölln verabredet, kam dort aber nie an – er sagte die Verabredung auch nicht ab, was für ihn untypisch war, weil er damaligen Ermittlern zufolge als zuverlässig galt. Anschließend verlor sich seine Spur. Aus seiner Wohnung verschwand mutmaßlich eine große Menge Bargeld, die Luchterhandt dort aufbewahrt haben soll.
Alexander Luchterhandt (49) verschwindet an diesem 8. Mai 2005 spurlos. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Im Jahre 2008 wurde ein Verfahren gegen fünf Männer geführt, aber keine Verurteilung aus Mangel an Beweisen. Ein Polizeieinsatz in einem fast 20 Jahre lang ungelösten Vermisstenfall auf einem Grundstück in Berlin-Wannsee ist ohne Ergebnis beendet worden. Es sei dort zunächst auch keine weitere Suche geplant.
Zuvor bestätigte die Staatsanwaltschaft, daß Beamte der Mordkommission u.a. mit Spürhunden ein Grundstück an der Ecke Alsenstraße Charlottenstraße untersuchen.
Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagt, es habe Anfang Dezember einen Hinweis eines alten Bekannten des Vermissten gegeben, dass die Leiche auf dem Grundstück oder im Haus abgelegt worden sein soll. Seit dem frühen Morgen durchsuchte die Polizei dann das Gelände. Auch ein Team des Bundeskriminalamts (BKA) war in die Suche involviert.
Theorien zu Alexander Luchterhandts Verschwinden gab es einige: Er könnte Opfer eines Raubmordes geworden sein, möglicherweise in illegale Geschäfte verwickelt und von dubiosen Geschäftspartnern ermordet oder sich sogar abgesetzt haben. Alles bislang nicht erhärtet oder gar bewiesen.
Schon 2010 hieß es: Die bisherigen Spuren hätten nichts Konkretes ergeben. Zum damaligen Zeitpunkt gab es keine aktuellen Hinweise, die eine Wiederaufnahme des Verfahrens erfordert hätten. Ob Luchterhandt tot oder nur verschwunden ist, ist bis heute nicht bekannt. Bei einem Leichenfund 2014 in Jungfernheide stand kurzzeitig der Verdacht im Raum, es könne sich um Luchterhandt handeln. Das stellte sich aber als falsch heraus.

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Burgsinn. Den bisherigen Ermittlungen der Kripo zufolge hatte die vermisste Brigitte Volkert (27) am Mittwoch, den 23. November 2005, gegen 6 Uhr, ihr Wohnhaus verlassen und war dorthin nicht mehr zurückgekehrt. Neben ihrem Ehemann blieben ihre vier Kinder im Alter von 2, 5, 8 und 10 Jahren zurück.
Nachdem am Mittwoch, dem 10. Oktober 2018, das ZDF ein Aktenzeichen XY... Ungelöst-Spezial mit einem Fall aus Unterfranken ausgestrahlt hatte, gingen laut Polizei zahlreiche Hinweise ein. Aber eine groß angelegte Suche im Waldstück bei Burgsinn blieb ohne Ergebnis. Seit geraumer Zeit geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus.
Die Ermittler wenden sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:
Wer hat Brigitte Volkert seit den Morgenstunden des 23.11.2005 im Bereich Burgsinn oder den angrenzenden Waldgebieten gesehen?
Wer war zu diesem Zeitpunkt dort unterwegs? Denkbar wären Jogger, Zeitungsausträger, Lieferanten, Anwohner, die mit Hunden Gassi gingen, Landwirte oder Jäger. Wir bitten um jeden Hinweis, egal wie banal die Wahrnehmung erschienen ist.
Gezielt suchen wir nach einer Nordic-Walkerin, die im angrenzenden Waldbereich an jenem Morgen unterwegs gewesen sein soll. Sie hat sich bis jetzt noch nicht bei der Polizei gemeldet und ist eine wichtige Zeugin.
Wer kann Angaben zum sozialen Umfeld von Frau Volkert machen? Welche Lebensgewohnheiten hatte sie? Zu wem hatte sie Kontakt? Wir bitten darum, daß sich auch alle damals von der Polizei evtl. bereits Befragten nochmals melden.
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind 10.000 Euro ausgelobt.
Die Ermittler der Kripo sind jederzeit unter Telefon (0800) 1011611 erreichbar. Außerdem steht als lokaler Ansprechpartner der Dienststellenleiter der Polizeistation Gemünden unter Telefon (09351) 97410 zur Verfügung.

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Oftersheim. Felix Heger wurde am 8. April 2003 geboren. Seine Eltern hatten sich bereits im November 2003 getrennt. Im Juni 2005 wurden sie rechtskräftig geschieden. Sie hatten das gemeinsame Sorgerecht für ihren Sohn. Der Kleine lebte bei seiner Mutter in Oftersheim. Sein Vater, Michael Heger, hatte ein väterliches Besuchsrecht, das er zum Teil sehr unzuverlässig ausübte indem er die Termine kurzfristig absagte, die Zeiten verkürzte oder verlängerte.
Am Freitag, den 6. Januar 2006, holte Michael Heger Felix bei seiner Mutter ab. Am Sonntag, den 8. Januar 2006 brachte Michael Heger seinen Sohn, nicht wie mit der Mutter verabredet, zurück. Nachdem alle Versuche ihren Ex-Mann telefonisch als auch in seiner Einzimmer-Wohnung Oftersheim zu erreichen negativ verliefen, erstattete die Mutter sofort eine Anzeige gegen Michael Heger wegen Verdacht der Kindesentziehung bei der Kriminalpolizei-Außenstelle Schwetzingen.
Am Montag, den 9. Januar 2006, nahm die zuständige Behörde die Ermittlungen auf. Michael Hegers Wohnung wurde geöffnet und auf dem Bett liegend fand man zwei Bücher in denen Suizidmethoden beschrieben sind. Michael Heger hatte bereits im Jahre 2000 einen Suizidversuch hinter sich. Er befand sich danach in stationärer Behandlung, die er nach drei Tagen abbrach.
Ab dem Dienstag, den 10. Januar 2006, startete die Polizei im Bereich der Gemarkungen Schwetzingen/Hockenheim und den angrenzenden Randgebieten eine groß angelegte Suchaktion. Dabei kam auch ein Polizeihelikopter zum Einsatz. Es fehlte sowohl von Michael Heger als auch von seinem Auto, einen weißen Opel Astra mit dem Kennzeichen HD PD 847 jede Spur. Der Wagen wurde jedoch am Nachmittag des 10. Januar im Bühlertal geparkt aufgefunden. Die Suche nach Michael und Felix Heger wurde bis in den 14. Januar 2006 ausgedehnt. Dabei wurden Blutspritzer auf der Schneeoberfläche, sowie an einigen Plastiktüten entdeckt, die eindeutig Michael Heger zugeordnet werden konnten.
Ca. 300 Meter vom Parkplatz des PKW entfernt wurde in einer Felsnische ein Unterstand, der nicht als Schlaf- und Aufenthaltsstätte geeignet war, entdeckt. Dort wurden u.a. Kleidungsstücke wie eine Herrenjacke, ein Kinderhandschuh und ein Schnuller sichergestellt. Darüber hinaus fanden sich ein Rucksack, der Personalausweis, EC-Karte, ein leeres Fläschchen 4 cl Weinbrand, eine leere Fl. Likör 0,7 Ltr., eine leere Verpackung Schlaftabletten. Auf der Führerscheinkopie, die in der Jackentasche gefunden wurde, hatte Michael Heger auf der Rückseite einen Abschiedsbrief an seine Ex-Frau geschrieben. Wegen starken Schneefalls wurde die Suchaktion schließlich abgebrochen. Michael Heger und sein Sohn Felix wurden nicht gefunden.
Es gibt aber Zeugen, die die beiden gesehen haben wollen. Einmal am 11. Januar in einem Supermarkt in Bühl und am 13. Januar in der Nähe des Grenzübergangs an der Staustufe Iffezheim auf französischer Seite und auf dem Parkplatz des ehemaligen Zollgebäudes. Nach Aussage der Zeugen waren die beiden fußläufig unterwegs. Eine sofort eingeleitete Fahndung auch nach Frankreich verlief negativ.
Am Sonntag, den 26. Februar 2006, gegen 14.20 Uhr, wurde in Bühlertal, Bereich Gertelbacher Wasserfälle eine von Wildtieren im Gesicht angenagte männliche Leiche entdeckt. Der Fundort des Leichnams lag nur 300 Meter unterhalb des Parkplatzes wo die Polizei den PKW von Michael Heger sicherstellte. Nachdem feststand, daß es sich bei der Leiche um den Vater von Felix Heger handelte, wurde am Dienstag, den 28. Februar 2006 nach dem vermissten Kind eine großangelegte Suchaktion mit vier Leichen- und Blutspürhunden durchgeführt. Doch von Felix wurde keine einzige Spur gefunden. Die Suchaktion musste wiederum wegen starken Schneefalls eingestellt werden.
Auch die nachfolgenden Suchaktionen, wegen des starken Frosts erst am 4. und 5. April 2006, führten zu keinem Ergebnis. Michael Heger hätte also keinesfalls den kleinen Felix ins Wasser werfen können, denn die Gewässer waren zugefroren. Es fand sich nicht der geringste Hinweis, daß Felix jemals dort im Schwarzwald gewesen war. Es ist davon auszugehen, daß Michael Heger seinen Sohn Felix an eine bis heute noch nicht bekannte Person übergeben hat.
Seine groß angelegte Fluchtaktion war geplant und gut vorbereitet. Er legte bewusst falsche Spuren, wie z.B. Blutspritzer im Wagen, blutverschmierte Plastiktüten am Waldesrand, das Einrichten eines Unterstandes der leicht aufzuspüren war und letztendlich der handgeschriebene Brief an seine Ex-Frau.
Für Hinweise, die zum auffinden von Felix Heger führen ist von privater Seite eine Belohnung in Höhe von 75.000 Euro ausgelobt worden.

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Kärnten, Österreich. Seit 15. Februar 2006 wird Michaela Grabner vermisst und ist seitdem nicht mehr auffindbar. Sie ist am 13. Juli 1983 geboren, 1,74 Meter groß, schlank, hat blaue Augen und zuletzt rot gefärbtes Haar. Da Michaela gerne ihre Haarfarbe ändert, wäre es möglich, daß sie diese gewechselt hat. Es könnte auch sein, daß Michaela irgendwo festgehalten wird.
Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens Trug sie eine blaue Jeanshose, schwarze Schuhe und eine schwarze Jacke. Sie arbeitete als Nachtkellnerin und hatte auch Kontakte ins Rotlichtmilieu.
Am 9. März 2024 fanden spielende Kinder an einem Fluss eine schwarze Handtasche. Darin befand sich eine Bankkarte, die auf Michaela Grabner ausgestellt ist.
Hinweise bitte an die nächste Polizeidienststelle oder an das Landeskriminalamt Kärnten unter Telefon +43 (0) 59133203750.

RECHTS

Berlin. Gesehen wurde Daniela Langer zuletzt am 19. Mai 2006. Danach verliert sich die Spur der 40jährigen Frau aus der Feldzeugmeisterstraße 2 in Moabit. Die schlanke Frau, 1,65 Meter groß, gilt als äußerst zuverlässig. Deshalb geht die Polizei davon aus, daß sie das Opfer eines Tötungsverbrechen geworden sein könnte. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.
Seit drei Jahren arbeitet Daniela Langner in einer Privatpraxis für Psychiatrie und Neurologie. Sie hat bislang keinen Tag gefehlt, erzählt ein Ermittler. Regelmäßig sei Daniela Langer ins Fitness-Studio gegangen. Auch dort wurde sie nicht mehr gesehen, hieß es bei der Kripo.
Der 19. Mai war Daniela Langners letzter Arbeitstag – danach hatte sie Urlaub. Die Reise hatte sie bereits gebucht: Eine Fahrt an die Ostsee auf die Insel Usedom gemeinsam mit ihrer Freundin Annemarie A. (60). Doch am Abreisetag blieb Daniela Langer fern. Zu erreichen war die allein lebende Frau auch nicht. Die Freundin erstattete Vermisstenanzeige bei der Polizei.
Wir haben erst einmal ein paar Tage abgewartet, ob sie nicht doch wieder auftaucht. Doch dann sprach alles dafür, daß wohl ein Verbrechen vorliegt, sagte ein Kripo-Ermittler. Ein Nachbar will die Frau mit dem dunklen, schulterlangen Haar und dem Blumen-Tattoo auf dem Rücken am Tag ihres Verschwindens noch auf der Straße gesehen haben.
Nun bittet die Polizei dringend um Mithilfe. Die Kripo fragt, wer Angaben zu Daniela Langer machen kann, oder wer sie gesehen hat. Zeugen können sich unter der Telefonnummer (4664) 911101 melden.

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Praia da Luz (Portugal). Das britische Mädchen Madeleine Beth McCann, genannt Maddie (4), verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung. Sie wurde mutmaßlich entführt und wird seitdem vermisst. Die portugiesische Polizei stellte die Ermittlungen nach 14 Monaten ein, nahm sie jedoch fünf Jahre später wieder auf. Die britische Polizei eröffnete 2011 eigene Ermittlungen. Der Fall wurde durch die Suchaktivitäten ihrer Eltern Kate und Gerald McCann und das anhaltende Medienecho weltweit bekannt. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Madeleine wäre jetzt 20 Jahre alt.
Seit Juni 2020 wird der Deutsche Christian Brückner als mutmaßlicher Entführer des Mädchens verdächtigt. Im September 2020 erklärte der Staatsanwalt Hans Christian Wolters, der gegen Brückner ermittelt, er habe Beweise für Madeleine McCanns Tod. Seit April 2022 führen die deutsche und portugiesische Polizei B. als Beschuldigten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhob Anklage gegen Brückner wegen fünf anderer Sexualstraftaten – dreifacher Vergewaltigung und zweifachem Kindes-missbrauchs. Das Landgericht Braunschweig erließ daraufhin, während Christian Brückner eine andere Haftstrafe verbüßte, einen Haftbefehl, den es aber 2023 wegen Unzuständigkeit des Gerichts zurückzog.
Madeleine McCanns Eltern Kate and Gerry haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Die polizeilichen Ermittlungen gehen weiter und wir warten auf einen Durchbruch, schrieben sie in einer ihrer seltenen Mitteilungen. Und fügten am 3. Mai, dem 16. Jahrestag des Verschwindens ihrer Tochter, hinzu: Immer noch verschwunden. Immer noch so sehr vermisst.

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Aukrug. Dem mysteriösen Verschwinden eines Mannes aus Aukrug (Kreis Rendsburg-Eckernförde) geht die ZDF-Kriminalsendung Aktenzeichen XY... ungelöst nach. In der Nacht zum 2. Juni 2007 will Martin Bach nach einem Besuch bei Verwandten im 400 km entfernten Hagen mit dem Auto fahren, obwohl er angetrunken ist. Seine Frau protestiert, es gibt Streit. Sie holt ihre Jacke. Als sie zum Wagen zurückkommt, ist ihr Mann und Vater einer damals sechsjährigen Tochter weg. Unfall und Selbstmord schließt die Polizei aus, die weiteren Hintergründe liegen im Dunkeln.
Ob er untergetaucht oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist – alles scheint möglich. Für die Angehörigen wird die Ungewissheit zur Qual.
Personenbeschreibung:
Martin Bach war zum Zeitpunkt seines Verschwindens 34 Jahre alt. Er ist 1,85 Meter groß, schlank mit sportlicher Figur. Er hat blonde kurze Haare und blaue Augen. Martin Bach hat eine Tätowierung, ein sog. Tribal (etwa sieben Zentimeter groß) auf dem rechten Schulterblatt. Er trug ein rosafarbenes Hemd, dazu Blue-Jeans, einen braunen Gürtel und braune Sneaker. Um den Hals trug er ein Lederband mit einem Anhänger (Sternzeichen Löwe).
Besondere Gegenstände:
Martin Bach hatte zum Zeitpunkt seines Verschwindens zwei Eheringe bei sich – seinen und den seiner Frau, beide aus Edelstahl mit dunklerem Streifen in der Mitte. Eingraviert ist neben den Namen das Hochzeitsdatum: 15.10.2004.
Hinweise für diesen Fall bitte an die Kripo Neumünster unter der Rufnummer (04321) 9450.

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Regensburg. Seit den Sommermonaten 2007 spurlos verschwunden ist die damals 39jährige Kerstin Lee Langley. Zuletzt wohnte die Frau in der Nothaftstraße in Regensburg. Nach einer Bewertung der Staatsanwaltschaft Regensburg und der ermittelnden Kriminalpolizeiinspektion Regensburg liegt der Verdacht nahe, daß die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.
Polizeilich aktenkundig geworden war die Vermisste, weil ihr Bruder im Juli 2007 bei der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg Vermisstenanzeige erstattet hatte. Alle Maßnahmen erbrachten bis dato keine konkreten Hinweise zum Aufenthalt von Frau Langley. Seit 2007 fehlt damit jede Spur von ihr.
Der für eine Gewalttat an Kerstin Lee Langley tatverdächtige, ehemalige Lebensgefährte wies jegliche Anschuldigungen von sich. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg haben den Verdacht eines Tötungsdeliktes am 16. August 2012 wegen mangelnder Beweislage eingestellt.
Mit dem Schritt in die Öffentlichkeit setzen Staatsanwaltschaft und Polizei nun auf die Mitwirkung der Bevölkerung. Eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro wurde ausgelobt, die für Hinweise oder Verbleib von Kerstin Lee Langley führen.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg unter der Telefonnummer (0941) 506-2888 oder jede andere Polizeidienststelle erbeten.

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Erding. Monika Liebl (41) war mit ihrem Leben unzufrieden – ihr Job als medizinische Bademeisterin erfüllt sie nicht. Außerdem wünscht sie sich einen Partner und datet deshalb Männer. Eine geplante Reise scheint ihr wieder Antrieb im Leben zu geben – sie verkauft deshalb auch ihre Wohnung, um an Geld zu kommen. Am Tag ihres Verschwindens, dem 20. Juli 2007, macht sie auf einen Bekannten einen verwirrten Eindruck. Mitten im Sommer habe sie ein Regencape getragen, obwohl es überhaupt nicht regnete, erinnert sich der Zeuge. Am Abend telefoniert sie noch mit ihrer Mutter und macht auch dabei einen merkwürdigen Eindruck. Am Telefon flüstert sie ihrer Mutter zu: Ich komme gleich, ich komme gleich, ich komme gleich. Doch sie kam nicht.
Doch für ihre Eltern beginnt der tatsächliche Albtraum erst einen Tag später: Denn am Morgen findet eine Frau Monikas Handtasche am Ufer des Kronthaler Weihers. Darin 8.000 Euro in bar. Von Monika fehlt jede Spur – die Polizei startet eine große Suchaktion, taucht auch den Weiher ab: Doch die Frau aus Bayern bleibt verschwunden.
Fast auf den Tag genau, jedoch elf Jahre später, erhält die Polizei einen neuen Hinweis von jemandem, der sich "Eisenbahner-Arni" nennt. Er gibt an, Monika Liebl sei von einem Mann am Ufer des Kronthaler Weihers nach einem Streit erschlagen worden, weil sie mit ihm keinen Sex haben wollte. Dann habe der Mann die Leiche der Frau in einem Schrebergarten vergraben. Außerdem nennt er einen konkreten Namen und eine Beschreibung des mutmaßlichen Täters. Die Polizei reagiert, ermittelt den Mann, der Monika getötet haben soll – die Beschreibung passt.
Verdächtig: Einige Wochen nach Monikas Verschwinden zog er offenbar aus Erding weg. Als er erfährt, daß gegen ihn ermittelt wird, meldet er sich bei der Polizei. In der Befragung leugnet er jedoch, Monika am See getroffen zu haben. Die Polizei lässt den Mann gehen, untersucht jedoch die Schrebergartenanlage. Doch auch hier wird nichts gefunden.
Die Familie lässt zwischenzeitlich Monika Liebl für tot erklären. Für die Polizei gilt dieser Fall jedoch als Cold Case, denn Mord verjährt nicht.

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London (Großbritannien). Andrew Gosden aus Doncaster, ist ein 14jähriger Junge, der von seinen Lehrern als Mathegenie beschrieben wird. Er nahm auch an Mathe-Wettbewerben teil und gewann Preise. Sein großes Hobby war die Gothic-Szene und er hörte gerne Heavy Metal Musik. Er galt als ruhig und zurückhaltend.
Am Freitag, 14. September 2007: Andrew hat verschlafen, darum weckte ihn seine Mutter, denn Andrew kam nicht gerne zu spät zur Schule. Andrew beeilte sich mit dem Frühstück und um 8.30 Uhr verließ er das Haus. Er verabschiedete sich wie immer. Doch Andrew wird an diesem Tag nicht mehr an der Schule ankommen.
Er wartete bis seine Eltern und die Schwester aus dem Haus gegangen waren und kehrte ins Haus zurück. Dort angekommen legte er seinen Blazer über einen Stuhl und warf die Schuluniform in die Waschmaschine, so wie er es immer nach der Schule tat und zog sich Alltagskleidung an – Jeans und ein Slipknot T-Shirt. Er nahm weder weitere Kleidungsstücke mit, noch die 100 Pfund aus der Sparbüchse. Nur seine Playstation, aber ohne Ladekabel. Ein Handy besaß Andrew nicht. Dann verließ er erneut das Haus Richtung Bahnhof. Bevor er dort ankam hob er an einem Bankautomaten 200 Pfund ab. Am Bahnhof ging er zu einem Schalter um eine Fahrkarte nach London zu kaufen. Die Angestellte sollte später zu Protokoll geben, daß sie Andrew anbot ein Hin-und-Rückfahrtticket zu kaufen. Dieses Angebot lehnte er ausdrücklich ab, obwohl es nur 50 Pence (58 Cent) mehr gekostet hätte.
Der 14jährige nahm den Zug um 9.30 Uhr. Die Person, die im Zug neben ihn saß, erinnerte sich, daß Andrew die meiste Zeit mit der Playstation beschäftigt war. In London kam er um 11.20 Uhr an. Um 11.25 Uhr wurde er von einer Überwachungskamera gefilmt, wie er die Kings Cross Station verließ. Es sind die letzten gesicherten Aufnahmen, seine Spur verläuft sich in den Straßen Londons, seitdem hat niemand mehr etwas von Andrew gehört oder gesehen.
Gosdens Familie blieb nicht untätig und verteilte Flugblätter mit dem Aufruf, man möge ihnen den Aufenthalt ihres Sohnes umgehend mitteilen. Zudem wurde 2019 ein Foto mit dem vermuteten heutigen Aussehen auf der Website http://helpustofindandrew.weebly.com/ im Internet veröffentlicht.

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Regensburg. Seit Anfang Oktober 2007 als vermisst gilt die 60jährige Regensburgerin Brigitte Neumayr. Mit der Klärung des Geschehens befasst ist die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg. Es geht dabei um den Verbleib von Brigitte Neumayr, die zuletzt im Regensburger Stadtinnern wohnhaft war.Wegen einer kriminalpolizeilichen Unterrichtung sollte Frau Brigitte Neumayr Mitte November 2007 aufgesucht werden. Alle Versuche sie ausfindig zu machen blieben erfolglos. Im weiteren stellte sich heraus, daß die 60jährige letztmals am 4. Oktober 2007 im Umfeld ihres Wohnsitzes gesehen worden war. Dies ist das bisher letzte Lebenszeichen der geschiedenen Frau, die bis vor wenigen Monaten im Regensburger Vermessungsamt beschäftigt war. Die Ermittlungen zum Aufenthalt, bzw. Verbleib von Brigitte Neumayr sind offen in alle Richtungen.
Personenbeschreibung:
1,62 Meter groß, normale Statur, 62 Kilogramm schwer, rötlich gefärbte Haare. Auffällig ist eine kleine Narbe, die von der Oberlippe rechtsseitig zur Nase hin verläuft.
Zur zuletzt getragenen Bekleidung können keine Angaben gemacht werden. Gelegentlich benutzt die Vermisste eine Brille. Für gewöhnlich hatte sie mehrere Armringe bzw. Kettchen am Handgelenk.
Hinweise bitte an die Dienststelle der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg unter Telefon (0941) 506-0 oder jede andere Polizeidienststelle.

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Wien (Österreich). Aeryn Gillern (34) ist der Sohn einer US-Amerikanerin und einem Deutschen. Im Juni 1991 absolvierte er die Groton High School in Groton, New York, und 1997 die Universität der Franziskaner in Steubenville (Ohio) in Theologie mit einem Bachelor of Arts. Von 1997 bis 1998 besuchte Gillern das Priesterseminar in Graz-Seckau (Österreich). 1999 erhielt Gillern den Master of Arts mit Auszeichnung in Theologie und Christian Ministry von der Universität der Franziskaner in Steubenville. 2003 wurde er von der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) in Wien (Österreich) als Forschungsassistent verpflichtet.
Am 16. November 2002 wurde er unter dem Pseudonym Michael Jackson als Mister Gay Austria und auch als Model für Bademode nominiert. 2006 wurde Gillern nochmals als Mister Gay Austria nominiert und war einer der Bewerber um den Mister Gay World in Palm Springs, Kalifornien. 2007 erwarb Gillern seinen zweiten Master-Abschluss in International Relations an der Webster University Vienna und wurde in den UNIDO-Betriebsrat gewählt.
Im September 2007 flog Gillern für zehn Tage nach Cortland (New York), um Mutter, Familie und die Verwandtschaft zu besuchen. Seine Mutter plante damals, ihr Haus zu verkaufen und vorübergehend nach Wien zu ziehen, wo sie mehrere Monate bei ihrem Sohn bleiben wollte, der am Handelskai, Ecke Mexikoplatz, wohnte. Nach seiner Rückkehr aus Cortland telefonierte Gillern am 27. Oktober 2007 zum letzten Mal mit seiner Mutter.
Aeryn Gillern wurde am Montag, den 29. Oktober 2007 das letzte Mal lebend gesehen, als Gast in der Kaiserbründl-Sauna – einem Treffpunkt für Schwule in Wien. Abends verließ er die Sauna unter dramatischen Umständen, nämlich unbekleidet und angeblich fluchtartig; seither fehlt von ihm jede Spur.
Am 31. Oktober 2007 erhielt seine Mutter einen Anruf von einem Wiener UNIDO-Mitarbeiter, daß Gillern seit zwei Tagen nicht an seinem Arbeitsplatz erschienen sei. Daraufhin flog sie am 1. November 2007 nach Wien, um ihn zu suchen. In Österreich war er in der Zwischenzeit von seinen Freunden bei der Polizei als vermisst gemeldet worden.
Seitens der österreichischen Polizei wurde vermutet, daß Gillern kurz nach Verlassen der Sauna durch Suizid starb. Er soll den Weg von der Weihburggasse, vorbei am Palais Coburg bis zum Schwedenplatz und der Urania laufend zurückgelegt und sich dort dann ins Wasser des Donaukanals gestürzt haben. Die Suche nach einer Leiche im Donaukanal wurde anscheinend rasch abgebrochen und blieb erfolglos.
Die Mutter jedoch glaubt nicht an einen Suizid und kritisierte die Wiener Polizei als unprofessionell, roh und die Homosexualität ihres Sohnes verhöhnend. Das brachte die Politik mit ins Spiel, die sich mit Details der Suche nach dem Verschwundenen und mit der angeblichen Schwulenfeindlichkeit der Beamten beschäftigte.
2014/15 nahmen Cold Case-Experten den Fall wieder auf. Eine zweitägige Tauchaktion im Donaukanal bei der Urania, wo verfangene Leichenteile unter den Buhnen vermutet wurden, brachte keine brauchbaren Hinweise.

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Malaga (Spanien). Amy Fitzpatrick (15) hat blaue Augen, langes braunes Haar, sie ist schlank und etwa 1,65 Meter groß. Sie lebt seit fünf Jahren mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihrem Stiefvater an der Costa del Sol. Zum letzten Mal wurde die 15jährige am Neujahrstag 2008, abends gegen 22 Uhr gesehen, als sie das Haus ihrer Freundin in der Urbanisation Calypso verließ. Dort hatten sie zusammen auf den kleinen Bruder aufgepasst. Amy Fitzpatrick wollte nach Hause gehen, wie sie in einem Telefonat mit ihrer Mutter kurz vorher offenbar gesagt hatte. Das Elternhaus befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt in der Nachbarschaft in Mijas Costa.
Die Guardia Civil hatte in Mijas die Suche nach dem Mädchen ausgeweitet. Am Tag darauf wurde das Gebiet von Amys Elternhaus im Umkreis von sechs Kilometern durchstreift. Bei der Aktion wurden laut Polizeiangaben mehr als 200 Beamte von Guardia Civil, Ortspolizei, Feuerwehr und Zivilschutz vereint. Außerdem wurden Spezialisten zur Spurensicherung aus Madrid sowie zwei Polizei-Hubschrauber eingesetzt.
Die Freundin Ashley R. glaubt nicht, daß Amy von zu Hause abgehauen sei. Denn sie habe weder Geld noch Handy dabei gehabt. Vielmehr sei ihr unterwegs etwas zugestoßen. Denn sie hätte bestimmt wie üblich eine Abkürzung über ein dunkles Grundstück mit einer Baustelle genommen, vermutete Freundin Ashley.
Die Guardia Civil suchte unterdessen mit allen verfügbaren Einheiten aus den Städten Mijas, Fuengirola, Marbella und Estepona nach dem verschwundenen Mädchen. Zur Unterstützung der Suche hatten sich am Mittwoch auch etliche freiwillige Helfer beim Sportstadion von La Cala versammelt. Parallel dazu laufen die kriminalistischen Ermittlungen unter Führung der Guardia Civil weiterhin auf Hochtouren, teilten die Beamten mit. Amys Mutter hatte alle Bürger und Nachbarn um Unterstützung bei der Suche nach dem Mädchen gebeten. Doch Amy Fitzpatrick ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt.

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Emmerich. Am 11. Januar 2008 verschwand Silke Büche (43) spurlos. Bis heute ist nicht klar, was mit ihr geschehen ist. Ist sie abgetaucht, hat sie Selbstmord begangen? Oder ist sie das Opfer eines Gewaltverbrechens geworden? Dieser Fall ist so mysteriös, weil eine Frau einfach innerhalb weniger Stunden komplett verschwindet.
Die Polizei hat damals über 250 Personen überprüft, aber keine heiße Spur bekommen. Die Akte ist nicht geschlossen. Das Fahndungsplakat von Silke Büche hängt noch heute neben dem Schreibtisch von Gerd Hoppmann in Krefeld. Er leitete damals die Ermittlungen. Er gilt als Mister 100 Prozent. Kein Fall, den der Kommissar bis dahin nicht geklärt hatte.
Doch der Fall Büche war der erste, bei dem auch er keine absolute Aufklärung bringen konnte. Aber er gibt nicht auf. Nachdem bei Facebook darüber spekuliert worden war, daß aus dem Haus an der Oelstraße, aus dem Silke Büche verschwunden ist, auch eine weitere Person vermisst wurde. Wir haben den Mann, um den es ging, gefunden und ihn vernommen. Es hätte sich ja ein Zusammenhang ergeben können, sagt Hoppmann. Dem war aber nicht so.
Wie jener Freitag am 11. Januar 2008 ablief, weiß die Polizei inzwischen. Morgens war die gelernte Bürokauffrau noch im Rheincenter gesehen worden. Nachmittags in dem Fitness-Studio Be fit in Kellen. Gegen 17 Uhr besuchte sie dann ihre Mutter im Emmericher Krankenhaus. Ein Telefonat mit einer Freundin um 18.10 Uhr ist das letzte Lebenszeichen Silke Büches. Zu einer Verabredung, die sie am späteren Abend mit weiteren Freunden hatte, erschien sie nicht. Sie wurde einen Tag später als vermisst gemeldet.
Untersuchungen in der Wohnung ergaben keine Anhaltspunkte für eine Gewalttat: Auf dem Wohnzimmertisch lag das eingeschaltete Mobiltelefon, das sie eigentlich immer mit sich führte.
Ihr Auto, ohne das sie selten unterwegs war, stand schräg gegenüber des Hauseingangs. Im Fahrzeuginnern wurden Ausweis und Fahrzeugpapiere gefunden. Eine Nachricht der als zuverlässig geltenden Frau gab es nicht. In anderen Fällen gibt es Hinweise auf einen Kampf, Blutspuren, ein Motiv oder einen Verdächtigen – all das gab es hier nicht.
Das alles ist jetzt viele Jahre her. Und auch, wenn die zuständige Ermittlungskommission längst aufgelöst wurde und die Faktenlage dürftig bleibt, ist der Fall noch nicht zu den Akten gelegt worden. So lange nicht feststeht, was tatsächlich geschehen ist, gehen wir auch weiterhin noch jeder Spur nach, sagt Gerd Hoppmann.
Immer, wenn eine tote Person gefunden wird, bei der die Identität nicht direkt geklärt werden kann, gibt es einen Abgleich und Nachforschungen, ob es sich um Silke Büche handeln könnte. Beim Landeskriminalamt gibt es eine Abteilung für Vermisste und unbekannte Tote. Der Fall Silke Büche ist dort hinterlegt.
Die Mordkommission in Krefeld hofft daher auf Hinweise, die doch noch zur Aufklärung des Falles führen. Einen Selbstmord schließt man nach gründlichen Recherchen nicht aus: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist mindestens genauso groß wie für eine Gewalttat.

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Bremerhaven. Jasmin Jürgensen war 24 Jahre alt, als sie am 12. Juni 2008 letztmalig gesehen wurde. Ihre in Neumünster lebende Mutter hatte danach mehrere Wochen kein Lebenszeichen von ihrer in der Rickmersstraße wohnenden Tochter erhalten und meldete sie daher erst im Juli als vermisst. Bis dato pflegte die junge Frau relativ engen Kontakt nach Hause. Zurück blieb ihr damals eineinhalb Jahre altes Kind, das zu jener Zeit bei ihrer Mutter lebte. Auch alle anderen sozialen Kontakte waren von einem Tag auf den anderen abgerissen.
Jasmin Jürgensen war drogenabhängig und verdiente ihren Lebensunterhalt als Prostituierte. Sie führte einen sehr unsteten Lebenswandel und hatte auch Verbindungen in die Türkei, sagte ein Sprecher. Dennoch haben die Ermittler keinerlei Grund dafür entdeckt, warum Jasmin Jürgensen ihre Tochter und ihr gesamtes bisheriges Leben Hals über Kopf hinter sich lassen und spurlos verschwinden sollte.
Angeblich soll die Frau im Januar 2009 noch einmal mit rot gefärbten Haaren im Leher Stadtpark gesehen worden sein. Andere wollten ihr in einem Stundenhotel in Hannover begegnet sein. Eine Bestätigung dafür gab es aber nicht.
Im Jahre 2012 hat die Polizei neue Erkenntnisse erhalten, daß die Gesuchte einem Verbrechen zum Opfer gefallen und ermordet worden sein soll. Diese Hinweise nehmen die Ermittler sehr ernst. Im August jenes Jahres suchte die Polizei im Speckenbütteler Park nach der vermeintlichen Leiche der Frau. Ein junger Mann gab der Polizei den Hinweis, daß er damals vor rund eineinhalb Jahren im Gebüsch, nahe des Bootsteiches, auf Skelettteile gestoßen war. Mit Leichenspürhunden wurde das Gebiet abgesucht und an verschiedenen Stellen gegraben. Gefunden haben die Polizisten aber nichts.

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Nienburg. Am Abend des 13. September 2008 hat die 18jährige Mandy Müller die elterliche Wohnung in Nienburg verlassen, um bei ihrem Verlobten Angelino M. in Celle zu übernachten. Als dieser am Morgen des 14. September jedoch erwachte, war Mandy verschwunden. Seitdem gibt es von der jungen Frau kein Lebenszeichen mehr. Angelino M. verweigert dazu bisher jede weitere Aussage.
Die Polizei Nienburg kann weder ein freiwilliges Verschwinden noch das Vorliegen einer Straftat ausschließen, letzteres vor Allem aus den folgenden Gründen: Seit dem Verschwinden wurde das Handy von Mandy nicht mehr benutzt und es liegen auch keinerlei Kontobewegungen vor.
Personenbeschreibung:
1,55 Meter groß, 50 Kilogramm schwer, schwarz-gelockte lange Haare, braune Augen, zahlreiche Sommersprossen.
Die Ermittler im Fall Mandy Müller suchen Zeugen, die am 14. September 2008 oder danach Beobachtungen gemacht haben, die zum Auffinden von Mandy Müller führen können. Es stellen sich dahingehend folgende Fragen:
Wer hat Mandy nach dem 14. September 2008 gesehen?
Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort von Mandy Müller machen?
Hat vielleicht jemand Äußerungen getätigt, die mit dem Verschwinden von Mandy Müller in Zusammenhang stehen könnten?
Für Hinweise, die zur Aufklärung dieses Falles führen können, rufen Sie bitte die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg unter der Telefonnummer (05021) 9778-0 an.

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Offenbach. Die damals 47 Jahre alte Andrea Beate Kunz ging nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler in einer Wohnung in Bad Orb unter dem Pseudonym "Andrea König" der Prostitution nach. Zuvor hatte sie von Anfang 2005 bis Ende 2006 eine ähnliche Wohnung in Biebergemünd unterhalten.
Am Vorabend des Nikolaustages, am Freitag, den 5. Dezember 2008, sollte sie angeblich von einem Kunden aus dem Raum Schlüchtern zu einem dortigen Hausbesuch abgeholt werden. Ob sie dort jemals ankam oder ob die Fahrt woanders hinging, ist bis heute völlig ungeklärt.
Dieser Mann, der damals auf 30 bis 40 Jahre geschätzt wurde und heute entsprechend älter sein dürfte, soll von Beruf Sohn gewesen sein – heißt, er durfte die Gelder seiner Eltern verprassen. Die Kripo Hanau bringt ihn deswegen mit einem eher wohlhabenden Elternhaus in Verbindung, in dem es eine Sauna und sogar einen eigenen Swimming Pool gegeben haben soll. Umso wichtiger ist für die Beamten, daß sich dieser letzte Kunde, der für die Ermittler als wichtiger Zeuge gilt, jetzt melden soll. Frau Kunz soll diesen Kunden bereits aus ihrer Zeit in Biebergemünd gekannt haben.
Bekannt ist bislang, daß die Vermisste letztmalig am Tag ihres Verschwindens abends gegen 22 Uhr bei ihrem Ehemann anrief und ihm von Schwierigkeiten berichtete. Zu diesem Zeitpunkt dürfte sich die 47jährige allerdings im Bereich des Hahnenkamms in der Nähe von Alzenau aufgehalten haben. Was die Frankfurterin in die hessisch-bayerische Grenzregion führte, die etwa 50 Kilometer von Schlüchtern entfernt liegt, konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.
Schon bald nach ihrem Verschwinden gingen die Ermittler davon aus, daß Frau Kunz einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Eine umfangreiche Suche von hessischen und bayerischen Polizeieinheiten, bei denen auch Hundestaffeln und ein Hubschrauber eingesetzt wurden, brachte keinen Erfolg. Neben der Möglichkeit eines Verbrechens gab es in der Folgezeit auch immer wieder Gerüchte, daß Frau Kunz womöglich an einem anderen Ort ein neues Leben begonnen haben könnte.
Im Fall der bereits 2008 spurlos verschwundenen Andrea Beate Kunz aus Frankfurt haben sich Staatsanwaltschaft und die Kripo Hanau erneut die Vermisstenakte vorgenommen und erhoffen sich neue Hinweise aus der Bevölkerung. Der sogenannte Cold Case ist auch nach mehreren Jahren noch offen.
Personenbeschreibung:
Frau Andrea Kunz ist etwa 1,65 Meter groß und hatte zum Zeitpunkt ihres Verschwindens eine schlanke Figur. Sie trug damals schulterlanges, gelocktes schwarzes Haar mit roten Strähnen und sprach Frankfurter Dialekt. Am linken Unterarm hatte sie eine markante Tätowierung in Form eines stilisierten Kreuzes mit Strahlenkranz. Zuletzt war Andrea Kunz mit einer Bluejeans und einer schwarzen Winter-Langjacke aus synthetischem Material mit schwarz-braunem gemusterten Innenfutter bekleidet.
Staatsanwalt und Kripo in Hanau fragen nun:
Wer hat Frau Kunz am Abend des 5. Dezember 2008 im Raum Schlüchtern oder im Bereich des Hahnenkamms gesehen?
Wen hat Frau Kunz an diesem Abend im Raum Schlüchtern besucht?
Wer kann sagen, in wessen Begleitung die Gesuchte war?
Wer kann Hinweise darauf geben, wo sich Frau Kunz möglicherweise heute aufhält?
Hinweise nimmt die Kripo Hanau unter der Rufnummer (06181) 100-345 entgegen.

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Cuxhaven/Hechthausen: Die damals 25jährige Nancy Köhn lebte bis zum ihrem Verschwinden, vermutlich im Februar 2009, mit ihrem Lebensgefährten in Hechthausen, Ortsteil Bornberg. Seither gibt es keine Lebenszeichen von Nancy Köhn. Ihr Pkw wurde Ende April 2009 stillgelegt und verschrottet. Es stand wochenlang an der S Bahn-Station Mittlerer Landweg im Stadtteil Allermöhe und war auch schon aufgebrochen.
Die Familie von Nancy erstattete aber erst im Juli 2009 die Vermisstenanzeige bei der Polizei. Auch wurde der Fall bei Aktenzeichen XY... ungelöst im ZDF vorgestellt, der entscheidende Hinweis ging aber nicht ein und Nancy Köhn meldete sich nach einer groß angelegten Fahndung auch nicht bei der Polizei. Die Polizei verfolgt immer noch die Theorie, daß Nancy Köhn einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein muss.
Wie bei Cold Cases üblich werden Fälle wie dieser alle paar Jahre hervorgeholt und erneut bearbeitet. Vielleicht gelingt es der Polizei mit einer erneuten Öffentlichkeitsfahndung, in Zusammenarbeit mit der Familie von Nancy, diesen tragischen Fall aufzuklären.
Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme, hat eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung des Vermisstenfalls und des möglichen Täters bzw. der Täter beitragen.
Hinweise können dann über die Rufnummer (04721) 573200 entgegen genommen werden.

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Kleinhaugsdorf (Österreich). Es war am 20. März 2009, gegen 19.30 Uhr, als Monika ihren Lebensgefährten Franz Leiss (68) zum letzten Mal sah. Franz Leiss war Gebrauchtwagenhändler. Ein gestandenes Mannsbild, lustig, lebensfroh, aber auch ein Choleriker, sagen seine Freunde. Er hatte das Grundstück in Kleinhaugsdorf erst vor einiger Zeit erworben und wollte die Lagerhalle, die sich ebenfalls darauf befand, renovieren. Gemeinsam mit Monika und dem tschechischen Leiharbeiter Rudy hatten sie tagsüber gearbeitet. Danach fuhr Monika zu sich nach Hause. Am Abend wollte sie Franz Leiss eigentlich noch einmal sehen. Doch dazu kam es nicht.
Monika ließ viel Zeit vergehen, bis sie zur Polizei ging. Sie kannte Franz Leiss schon sieben Jahre und sie wusste, daß sie ihn nicht einengen durfte. Er brauchte seine Freiheiten. Manchmal meldete er sich tagelang nicht bei ihr und war auch nicht erreichbar. Daß er in dieser Zeit andere Frauen traf, war Monika klar. Sie hatte es akzeptiert und damit zu leben gelernt. "Hätte ich es ihm verboten, wäre er nicht bei mir geblieben," sagt sie.
Monika entschied im Oktober zu Franz Leiss zu fahren um nach ihm zu sehen. Als sie ankam, erstarrte sie. Die Tür des Haues stand offen – da wusste sie, daß jemand eingebrochen sein musste.
Die Polizei begann mit den Ermittlungen. Auch die Freunde des Gebrauchtwagenhändlers zogen los, um ihn zu suchen. Sie fürchteten, er könnte vielleicht in eine Sickergrube gefallen sein. Doch niemand fand auch nur die kleinste Spur. Einzig, daß Franz Leiss einen sechsstelligen Betrag von seinem Konto abgehoben hatte, konnten die Ermittler feststellen. Woher hatte er so viel Geld und wofür brauchte er es?
Die Polizei stellte fest, daß der Tresor, der in die Wand eingelassen war, aufgebrochen und ausgeräumt worden war. Nur einen Revolver hatten die Einbrecher darin zurückgelassen. Alle stellten sich zu diesem Zeitpunkt dieselbe Frage: Hatte der Einbruch etwas mit dem Verschwinden des 68jährigen Franz Leiss, sieben Monate zuvor, zu tun?
Rückblickend glaubt Monika, daß ihr Partner in dieser Zeit vor etwas Angst hatte. Daß er sich gefürchtet hat, und deshalb freiwillig abgehauen ist, darüber hab' ich oft nachgedacht, sagt sie. Dazu würden auch die hohen Geldabhebungen passen. Vielleicht ist Franz Leiss später sogar zurückgekommen und in sein eigenes Haus eingebrochen, weil er den Inhalt des Tresors abholen wollte? Und noch eines: Ein paar Tage vor seinem Verschwinden ist er einkaufen gefahren und kommt mit fünf roten Rosen zurück, erzählt Monika. Nie zuvor habe ihr Franz Leiss Blumen geschenkt. Heute denke ich, es war vielleicht ein Abschied – rote Rosen waren in meinem Leben immer ein Abschied.
Hinweise zum Verschwinden von Franz Leiss werden an das Bundeskriminalamt Österreich unter der Telefonnummer +43 1 24836-985025 oder via E-Mail unter spoc@bmi.gv.at oder an jede Polizeidienststelle in Österreich oder Tschechien erbeten.